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"Stellen Sie sich immer wieder vor
Sie wachen morgen im Körper des anderen Geschlechts auf ...?!

!? Sind Sie darüber sehr glücklich -
dann rufen Sie uns an ...

 ! Sind Sie darüber sehr unglücklich -
dann verstehen Sie vielleicht jetzt ...

... warum weltweit viele Menschen den Weg
bis zur geschlechtsanpassenden Operation gehen müssen!"

So lautete der Spruch auf Mikes Website - der zum Nachdenken Anregen sollte.
Warum ich diesen Weg gegangen bin - oder gehen musste weiss ich nicht genau.
Eines ist aber sicher. Ich war kein Mann - auch wenn ich so aussah - oder mich so gab.
Man muss sich ja so geben als ob - man wird ja auch als Mann sozialisiert.
ich versuchte auch genau so zu leben. hatte männliche Interessen, männliche Freunde
liebte Frauen, heiratete - alles ganz normal
und doch.
Das war nicht ich selbst - ich fühlte mich in meiner Haut so unwohl  - einfach nicht zu Hause.
Ich liebte es die Freiheit zu haben Kleidung zu tragen die mir gefiel -
natürlich weibliche Kleidung - Schuhe mit Absätzen - lange Haare zu tragen,
mich zu schminken.
Ich versuchte mich, so weit ich mich traute, weiblich zu kleiden - Damenschuhe
eng anliegende Hosen, bunte T-shirts , "nur net zuviel auffallen".
Meine Versuche mich meinem Wesen entsprechend herzurichten wurde vom
Vater mit den Worten "wie ein Häfinger" sehr nett bewertet.
Das Bundesheer beendete mein Vermögen, meine Weiblichkeit ausleben zu können.
das Schlimmste war für mich, dass ich meine Haare militärisch zurechttrimmen musste.


Danach begann ich mit der Lehre zum Zahntechniker, und auch hier war es in der
Öffentlichkeit für mich ausgeschlossen, dem Druck nachzugeben.
Nur in manchen Nächten traute ich mich entsprechend gekleidet  ausser Haus.
1990 lernte ich meine Frau Renate kennen.
Wir führten eine sehr aufgeschlossene Beziehung in der auch wieder Platz für meine weibliche Seite war.
Ich konzentrierte meine ganze Energie in die Faschingszeit, in der ich dann.
"die perfekte - sexiest Woman alive" darstellen konnte.
Natürlich grenzenlos übertrieben, aber wenn man geballte Weiblichkeit  auf eine Woche pro Jahr konzentrieren musste, kam da natürlich keine Durchschnittsfrau heraus.

Die Ehe ging leider trotzdem in die Brüche, ich lernte Sabine kennen, - sie war eine ganz Liebe
mit der man Pferde stehlen konnte.
Mir kam so die Idee - ich war mittlerweile 28, dass ich versuchen könnte weibliche Hormone in Form der Antibabypille zu nehmen. Ich hatte einfach Sehnsucht, Dinge zu tun, die nur Frauen vorbehalten waren. Die Pille bot sich da an, da Sabine eine Dreimonatspackung vorrätig hatte. Da fiel das Fehlen eines Monats Blister-Trays nicht auf.
Es geschah was geschehen musste. Meine Brüste wurden härter und größer, was mich in Verzückung versetzte.
Sabine bemerkte natürlich das Fehlen der Monatsration - war dann aber bereit mir immer wieder die
heiss begehrten Hormonzuckerl zu überlassen.
Nach ein paar Monaten suchte ich meinen leiblichen Pa auf - seines Zeichens Röntgenologe mit Praxis in Leoben. Sicherheitshalber machte er eine Mammografie meiner Brust und ich beichtete.
Seine kurze knappe Antwort - "Na da werd ma a Geschlechtsumwandlung machen " - so seine Aussage.
Ich verneinte - eine solche Art der Behandlung war für mich bis dato exotisch und finanziell nicht leistbar.

Dann kam für mich im Fernsehen (ORF - Wir Frauen - hiess die Sendung) die entscheidende Wende.
Sie zeigten die Reportage einer Tirolerin - Raffaela war ihr Name - die sich vom Mann zur Frau
operieren ließ. Ihr Lebensweg wurde sehr einfach und einleuchtend dargestellt.
Yeah - that´s it. Das bin ich ja auch - das geht? Das machen die in Österreich auch? auf Krankenschein?
Ich musste mehr darüber erfahren und wurde vom ORF zur wiener Psychologin Dr. Christina Raviola
verwiesen. Mit ihr führte ich ein Erstgespräch, erschien dort natürlich in voller weiblicher  Aufmachung.
So wie es meinen Vorstellungen entsprach. Sie schlug die Hände über dem Kopf zusammen und
meinte, dass es sich eventuell gar nicht um Transsexualität handeln würde.
Dennoch verwies sie mich an ihr "TEAM von Spezialisten" das gerade im Aufbau wäre.
Auch ein Besuch bei Dr. Stackl - der Korypäe auf dem Gebiet, war angesagt.
Er tastete meine Genitalien ab, - meinte "passt schon" und 1000.- Schilling verschwanden in seiner
Schreibtischlade.
Das war deprimierend. Besser gings mir dann im SMZ-Ost - bei Dr. Chwalla. Er war sehr nett.
bei ihm hatte ich das Gefühl in guten Händen zu sein.
Auch meinen späteren Operateur Dr. Andreas Floth lernte ich kennen - er leitete auch eine offizielle Hormontherapie bei mit ein. Weitere Untersuchungen am AKH folgten: Intelligenztests , Psycho Tests, und EEG sollten abklären, ob ich denn ganz dicht sei.
Alles war im Normbereich, nur bei der Intelligenz wars dann doch etwas über Durchschnitt.

So beschloss ich auch im Alltag als Mädl zu leben und das Männerdasein zu begraben.
Stichtag war der 10. Juni - mein 29. Geburtstag.
Auch der Name Erika war ab jetzt Programm. er war von Sabines Schwester geliehen, die ich
damals als besonders starke und selbstbewusste Frau empfand.

Da war es nun - das Leben als Frau - so wie ich es mir Wünschte.
Naja so rosig wars gleich einmal nicht mehr.
Sabine meine Freundig ging den Weg mit mir nicht mehr weiter. Meine Absicht, mich operieren zu lassen, riefen nur Verzweiflung in ihren Gedanken hervor. Freunde reduzierten sich auf die Hälfte, auf der Strasse gab es teilweise Verwunderung, teilweise Gelächter, manchmal auch Drohungen.
Manche Gestrige riefen nach den starken Mann aus Braunau der mich ...................  hätte sollen.
Man konnte mir ansehen, dass mein äusseres  Frausein nicht angeboren war, und das spaltete
die Meinungen. Ich hatte einen starken Bartwuchs und der ließ sich nicht verstecken.
Und auch meine Stimme war eindeutig männlich - (ist sie eigentlich heute noch).
Glück hatte ich beruflich - Mein Chef - Rudi Hladik hatte ein Herz für meinen Lebensweg,
und unterstützte mich wo er konnte. Er besorgte mir alltagstaugliche Kleidung, damit ich als Technikerin bei Zahnärzten meine Dienstleistungen verrichten konnte.
Ich nahm Kontakt zu Gleichgesinnten auf, diese Gruppe traf sich in Wien in der
Rosa Lila Villa  jeden ersten Montag und 3. Mittwoch im Monat.
So gab es regen Erfahrungsaustausch und ich hatte das Gefühl, nicht allein mit meinen Problemen
zu sein. Ich lernte auch Mike kennen, einen Frau zu Mann operierten Menschen, mit einem
großen sozialen Bewusstsein , und dem Bedürfnis - anderen helfen zu wollen.
Er war die Anlaufstellel für alle die die OP in Aussicht hatten.
Danke Dir Mike an dieser Stelle. Du warst für mich und viele Andere immer da.

Meine neue Rolle brachte es auch mit sich, dass ich die Sexualität als Frau erleben wollte.
So bildete ich mir ein, dass ich als Partner einen Mann bräuchte.
Potentielle Partner gabs zwar nicht, dafür waren die Herren der Schöpfung schlichtweg zu feig.
Niemand hätte dazu stehen können sich mit einer wie mir einzulassen.
Aber Probieren, das wollten doch viele, ich war für die Männer sowas wie ein Versuch, und eine Versuchung.
Eine Frau mit Anhängsel . Ausleben der Homoerotik aber doch auf Hetero Basis.
Ich lernte Gerri S. kennen. Er war schwul und zog gleich bei mir ein. Er besorgte sich immer wieder ein paar Jungs für schöne Stunden, und nahm sicherheitshalber oft gleich für mich einen mit.
Es war ein exzessives Leben geprägt von Alkohol, Sex und Nichtstun.
Dieses Leben endete als ich meinen späteren Mann kennenlernte - er wollte Partnerschaft.
Der erste der sich traute mit mir in der Öffentlichkeit aufzutreten.
Ich war kurz vor meiner OP und konnte Beistand gut gebrauchen.
3 Monate später war er dann das erste Mal gewalttätig - aber das ist eine andere Story.

Da war er nun der OP Termin - 9 Oktober 1995.
Lang ersehnt sollte mein Anhängsel sinnvolleres tun als zwischen meinen Beinen meinen Körper verunstalten. Ich war gesund - hatte die Hormone 14 Tage vorher absetzen müssen und konnte der OP gelassen entgegensehen.
Im SMZ-Ost(Donauspital) wurde sie durchgeführt - von Dr. Andi Floth und einem Spezialisten aus den Niederlanden. Wie ich dann nach der 4 Stündigen OP aufwachte gabs nur schockierendes zu sehen. 3 faustgroße Knödel in der Mitte ein Schlauch - das war der Katheder. 2 der Knödel waren die Schamlippen. der 3. der Venushügel - und diese Schmerzen - es war abartig. ich musste immer wieder um Schmerzmittel betteln, die am besten wirkten, wenn sie in die laufende Infusion gemischt wurden. Nur so war Erholung möglich - ein paar Minuten Schlaf. Nach 9 Tagen konnte ich dann die Heimreise antreten. Ich war zu schwach zum gehen.
Man hatte aus Sicherheitsgründen auf Blutkonserven verzichtet - so fehlten bestimmt 2 Liter Blut.
30 Tage nach der OP bekam ich dann einen Termin auf der Wiener Gerichtsmedizin. Diese Untersuchung war damals noch vorgeschrieben, damit festgestellt werden konnte ob denn Frau auch wirklich Frau ist.
Frau Dr. Friedrich untersuchte mich und stellte fest - "oh das ist noch ein bisschen wund".
So ersparte ich mir die vaginale Untersuchung durch ihren Finger.
3 Monate später, alle Bestätigungen und Befunde waren nun da, - konnte ich dann endlich die offizielle Personenstands - und Namensänderung beantragen, der dann kurze Zeit später stattgegeben wurde.
Ich musste beruflich nach Kroatien.
Für diesen Zweck musste ich mit allen Mitteln der Fälscherkunst das Foto meines Reisepasses fälschen.
Sonst wäre ich wohl nicht über die Grenze gekommen.
Man ließ mich 15Monate lang mit  männlichen Papieren, aber weiblichem Aussehen durch den Alltag gehen. - Diese Gesetzeslage hat sich in den letzten Jahren- vor allem dank Monika Donner, einer Vorreiterin und Kämpferin für transidente Personen, geändert.

Im Septemeber 1996 erfolgte eine OP zur Korrektur der großen Schamlippen. Diese waren in der Haupt-OP zwar angelegt worden, klafften aber nach vorne hin auseinander, was optisch und funktionell äusserst störend war.
Und dann am 12 Oktober 1996 endlich - meine Hochzeit - in weiss, so wie ich es mir immer erträumt hatte. Das Kleid hatte ich zuvor in Wien um gute 8000.- Schilling gekauft. Ein Minikleid Cremefarben mit vielen Perlen besetzt.  Gut 50 Leute waren eingeladen. Darunter auch viele Mitglieder der Gruppe Transx. Das ergab ein sehr buntes Bild im sonst so biederen Leoben.
Es war eine sehr feierliche Eheschliessung, - standesamtlich ohne größere Hindernisse.
Nur kirchlich, -  wir wollten in der evangelischen Kirche heiraten - gabs in Leoben grosse Probleme, so dass wir dann letztendlich in Trofaiach von Pfarrer Hubert Lindner - (der sich traute) - getraut wurden.
Ich war nun also als Frau in einer aufrechten Ehe.
ich hätte mir diesen Umstand ein paar Jahre zuvor, in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Ich war sehr glücklich.

Das wars dann  aber auch schon. Mein angetrauter erwies sich als colerisch, und wenn er Alkohol getrunken hatte war das Beste, was mir passieren konnte eine Beschimpfung der primitivsten Sorte.
Sehr oft wurde er aber auch handgreiflich, sodass ich auch mehrere male die Polizei holen musste.
So gingen auch viele meiner Freundschaften in dioe Brüche. Viele meiner Bekannten und Freunde wollten sich die AgressionsAusbrüche meines Mannes einfach nicht antun. - Ich war sehr verzweifelt.- so war das Leben als Frau also:
Ich arbeitete, versorgte uns mit ausreichend finanziellen Mitteln, er versoff sein Arbeitslosengeld und terrorisierte mich, war gewalttätig, nahm die Geldbörse an sich, und verschwand damit wieder in diversen Lokalen.
Natürlich versprach er mir nach jedem seiner Ausbrüche Besserung, - sogar in aller Öffentlichkeit.
Wir wurden einmal zu einer deutschen Talkshow eingeladen, wo ihn dann Nicole - die Moderatorin mit seinem colerischen Alkoholproblem konfrontierte.
Ja natürlich war es gemein von mir, ihn mit seinem Problem Öffentlich zu konfrontieren, aber seine Attacken nahmen kein Ende  - Besserung war nie wirklich in Sichtweite.
Und um eine Trennung von ihm durchzuziehen? Davor hatte ich ich unendlich viel Angst, zumal er auch immer wieder drohte, mich in einem solchen Fall fertigmachen zu wollen.
Es waren 13 lange Jahre - 12 davon als Ehepaar, bis er sich endlich entschloss, eine Andere zu beglücken.
Es war meine Erlösung - meine Befreiung - sein eigener Entschluss. Es war für mich ein neuer Anfang.

Gut, die Rahmenbedingungen waren alles Andere als rosig.
135kilo Lebendgewicht - schwer depressiv, eine Firma, die nur mehr rote Zahlen schrieb, und allein in einem alten Bauernhaus ohne sanitäre Einrichtungen.
What to do?
Mein erster Weh führte mich zu Mag. Tanja K.  - ortsansässige Psychologin und Lebensberaterin.
mit ihr konnte ich das Eine oder Andere aufarbeiten und vor allem Eines wieder erlangen:
Ein Lebensziel - oder viele kleine Ziele - wie z.B. Partnerschaft, Job, Hobbies, Wohnträume, und mein Aussehen.
Es gab jede Menge zu tun.....

Mein Weg zu einem gesunden Körper durch Sport

mit 13

erste Hochzeit

Bei einer Misswahl im Cafe Desperado